Bitte JavaScript aktivieren! – SiteMap.
This article in english

TT SAM MKII

TT SAM MKII

TT SAM MKII

Diese Version MKII ist die konsequente Weiterentwicklung des vor ein paar Jahren veröffentlichten TT-SAM. Der MKII baut zwar auf der ersten Version des SAM auf (Siehe Historie), hat aber ein paar wesentliche Änderungen bzw. Erweiterungen.

Endstufe

Beim MKII wurde die Endstufe um eine weitere Endröhre erweitert, sodass der SAM nun mit zwei Endröhren, die parallel arbeiten, betrieben werden kann. Jede der beiden Endröhren hat ein eigenes Vol-Poti und kann dadurch individuell eingestellt werden. Dennoch kann der SAM MKII auch nur mit einer Röhre betrieben werden. Ist dies der Fall, so ist zu berücksichtigen, dass der Ausgangsübertrager andere Impedanzen an den Ausgängen benötigt.

Mit zwei Röhren stellt die gelbe Leitung des Übertragers an J3 den 4 Ohm und die weiße Leitung an J2 den 8 Ohm Ausgang dar. Wird eine Röhre entfernt oder der Verstärker nur mit einer Röhre gebaut, so wird der gelbe Anschluss zu 8 Ohm und der weiße Anschluss zum 16 Ohm Ausgang. Beim Anschluss einer Box ist das zu beachten!

Der SAM ist mit einem Netztrafo ausgestattet, der rund 1,5 A an Heizstrom liefert. Somit lassen sich gleichzeitig eine 12AX7 (oder ähnliche), eine EL84 und eine 6V6 betreiben. Sollen andere Röhren zum Einsatz kommen, die einen höheren Heizstrom ziehen, ist der Netztrafo gegen ein stärkeres Modell auszutauschen.

Dioden-Clipping

Auf das von der ersten Version bekannte Dioden-Clipping wurde auch bei der zweiten Version nicht verzichtet, allerdings sitzt dies nun direkt hinter der ersten Stufe. Dies hat den Vorteil, dass bei aktivem Dioden-Clipping der Pegelabfall und damit der Abfall der gesamten Lautstärke nicht mehr so extrem ist wie bei der ersten Version. Ferner wird das Dioden-Clipping nun über den im Gain-Poti eingebauten Schalter ein und ausgeschaltet.

Zum Thema Dioden-Clipping

Grundsätzlich kann man jede Diode verwenden, um das Signal zu clippen. Hierbei wird einfach nur die obere und/oder untere Spitze der Sinusschwingung – bedingt durch den Spannungsfall an der Diode – abgeschnitten, wodurch das Signal beschnitten wird und daher verzerrt klingt.

Da Dioden bei Erreichen der Durchbruchspannung sehr schnell schalten, kann dies zu einem sehr sterilen und harten Effekt führen. Um diesem Verhalten entgegenzuwirken, wird vor den Dioden ein kleiner Kondensator geschaltet, der diesen Effekt mindert und abrundet und weicher klingen lässt.

Neben den normalen LEDs, in 3 oder 5 mm Ausführung, können auch andere Dioden wie 1N4001 oder 1N4007 verwendet werden. Diese können asymmetrisch oder auch symmetrisch verschaltet werden, seriell / parallel und so weiter.

Der klangliche Effekt ist sehr groß und je nach verwendeter Diode auch sehr unterschiedlich. Die MKII des SAM verwendet jetzt zwei 1N914, die anti-parallel geschaltet sind und reichlich Clipping liefern. Werden stattdessen zwei 3 mm LEDs rot verwenden, ebenfalls antiparallel, so reduziert sich das Clipping und der klangliche Gesamteindruck wird „dreckiger“.

Röhren

Konzipiert ist der SAM MKII für eine 12AX7 / ECC83 in der Vorstufe und jeweils eine EL84 und eine 6V6 in der Endstufe. Durch die zwei unterschiedlichen Endröhren, die zudem einzeln in der Lautstärke geregelt werden können, lässt sich der Gesamtklang ebenfalls leicht ändern. Es sind hierbei keine klanglichen Welten zu erwarten, aber je nachdem welche der beiden Endröhren mehr leistet, wird der Klang etwas voller oder etwas dünner. Der Effekt hierbei ist um so größer, je besser der verwendete Lautsprecher ist. So ist der Unterschied, den man mit einem V30 feststellen wird, eher gering, mit einem Jensen Blackbird hingegen viel grösser.

Statt der 12AX7, kann auch eine 12AT7, 5751, 12AU7 etc. verwendet werden. Diese Röhren haben alle unterschiedliche Verstärkungen, was sich direkt auf den Klang und das Verhalten des Verstärkers auswirkt. Aber auch die unterschiedlichen 12AX7 verhalten sich unterschiedlich.

  • EH12AX7 neigt etwas zu unschönen Verzerrungen in diesem Amp, wenn sie ganz ausgefahren wird.
  • JJ12AX7 ist recht rund und warm, aber etwas ungenauer im Bass.
  • TT12AX7 wirkt straff und rund und wird für größere Übersteuerung empfohlen.
  • TT12AT7 hat, wie andere 12AT7 auch, weniger Verstärkung, klingt aber extrem rund und ausgewogen. Ähnlich die 5751.
  • TT12AU7 hat eine Verstärkung von 20 – ebenso alle anderen 12AU7 Röhren auch – wodurch der Verstärker sehr lange „clean“ bleibt. Sehr empfehlenswert, wenn auf cleane Sounds wert gelegt wird.

Aufbau

Achtung Hochspannung!
Der SAM arbeitet mit Hochspannung, die lebensgefährlich sein kann und sollte nur von Personen gebaut werden, die mit diesen Spannungen Erfahrung haben, aber auch in der Lage sind Schaltpläne zu lesen und mögliche Fehler zu suchen, die beim Aufbau schnell eingebaut werden können.

Da neben einem Bauteilsatz auch ein passendes Gehäuse verfügbar ist, dass nahezu keine weitere mechanische Bearbeitung erfordert, ist der SAM relativ schnell und problemlos nachzubauen.

Die im Plan angegebenen Spannungen wurden gemessen bei einer Eingangsspannung von 225 V und einer Last von 8 Ohm, mit allen Röhren montiert und ohne Signal. Alle Potis auf 0.

tt-sam-mkii-01
tt-sam-mkii-01
tt-sam-mkii-02
tt-sam-mkii-02
tt-sam-mkii-03
tt-sam-mkii-03


Schaltplan und Layout als PDF

Den Grundbausatz, sowie passende Gehäuse sind im Shop zu finden.

Historie TT-SAM MK I

tt-sam-mki-sch01
tt-sam-mki-sch01
tt-sam-mki-sch02
tt-sam-mki-sch02


Schalt & Layoutplan TT-SAM MKI