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Tomato Blaster

Tomato Blaster

Tomato Blaster

Der Tomato-Blaster ist ein Röhren-Hyprid Verstärker welcher mit seinen rund 3 Watt nicht nur für Anfänger interessant ist.

Wie bei allen Mitgliedern aus der LoV Familie arbeitet der Tomato-Blaster  mit einer, nicht nur für Anfänger ungefährlichen Spannung von 12 V DC, welche problemlos und sicher über ein AC oder DC Steckernetzteil erzeugt wird. Somit kommt der DIYler an keiner Stelle mit Netz- oder sogar Hochspannung in Kontakt.

Die Ausgangsbasis des Tomato Blasters stellt der bereits seit Jahren etablierte Banana Booster dar,  ergänzt in den folgenden Details:  Der Kathodenwiderstand der ersten Röhre wurde durch eine Kombination aus Festwiderstand und Potentiometer ersetzt, womit sich nun der Arbeitspunkt der Röhre verändern lässt. Der Arbeitspunkt hat direkten Einfluss auf die Verstärkung sowie die Stärke der Übersteuerung und somit den Klang. Diese Variante ersetzt zwar keinen vollwertigen Gain-Regler, wie man ihn von „großen“ Amps kennt, aber dennoch eine einfache Möglichkeit, die Klangfarbe und den Grad der Übersteuerung zu beeinflussen.

Bei der Endstufe wird ein 3,5 Watt Fertigmodul der Firma Kemo verwendet, welches problemlos in der Handhabung, sowie empfindlich genug für die verwendete Vorstufe ist und ebenfalls mit 12 V DC betrieben wird. Korrekterweise muss man ergänzen, dass die 3,5 Watt der Endstufe bei 4 Ohm Last erreicht werden. Bei 8 Ohm oder 16 Ohm wird die Leistung geringer, was aber bei diesem Schaltungs und Verstärkerkonzept vernachlässigbar ist. Der Tomato-Blaster rockt selbst mit einem 16 Öhmer ordentlich.

Der Tomato Blaster im TT-Shop

Zum Nachbau

Auch wenn der Tomato Blaster mit „nur“ 12 V betrieben wird, gilt dennoch: keine Überschätzung! Elektrotechnische Grundkenntnisse sowie der sichere Umgang mit dem Lötkolben sind unabdingbar, denn sonst geht gar nichts.

Der größte Teil der Bauteile wird sicher und bequem auf einer kleinen Platine montiert, welche dann zusammen mit ein paar externen Bauteilen wie Potentiometer, Schalter und Buchsen in einem Gehäuse Platz finden. Die verfügbaren Gehäuse für den Tomato Blaster werden aus Acryl gefertigt und sind (teil)transparent, sodass man sich nicht nur am Klang, sondern auch an den inneren Werten des Verstärkers erfreuen kann. Also: sauber und ordentlich arbeitet beim Aufbau, damit man das Endergebnis nicht verstecken muss.

Schaltplan und Layout - PDF

Wie man im Schaltplan sehen kann, sind zudem ein paar Mods möglich, wobei die vorgeschlagene Standard-Versionen am universellsten ist.

C3: Dieser Bypass Kondensator wirkt wie ein Boost über nahezu den gesamten Frequenzbereich und hebt die Lautstärke deutlich an. Der Nachteil hierbei ist, dass dadurch das Poti P1 nahezu wirkungslos wird und der Vorstufe immer mehr oder weniger stark übersteuert. Will man maximale Leistung und kann auf den Einfluss des „Dirt“Potis verzichten, dann sollte der C3 auf alle Fälle installiert werden. Man könnte diesen auch schaltbar auslegen über einen zusätzlichen Kippschalter der irgendwo am Gehäuse angebracht wird.

P1: Den möglichen Einstellbereich Clean bis Drive kann man durch die Verwendung eines Potis mit einem größeren Widerstandswert etwas erweitern. Statt dem 5k sind auch 10k oder 25k denkbar, allerdings sollte man nicht zu viel von dieser Änderung erwarten. Wenn Potis mit solchen Werten griffbereit sind, dann spricht nichts gegen einen Versuch, wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm.

Spannungsversorgung

Beim Bausatz ist eine Gleichrichtung enthalten, wie sie schon bei anderen LoV-Projekten zum Einsatz kommt. Diese kann sowohl mit AC als auch mit DC betrieben werden. Ideale Ergebnisse werden mit einem 12 V AC / 700 mA Steckernetzteil erreicht – heutzutage schwer zu bekommen, aber ggf. hat man noch eins in der Schublade.

Ein normales 12 V DC Schaltnetzteil  kann ebenfalls verwendet werden, allerdings kann es dann zu leichten Störungen kommen, deren Ursache in der Funktionsweise eines Schaltnetzteiles liegt. Sinnvoll ist es zudem verschiedene Schaltnetzteile auszuprobieren, da diese unterschiedlich takten können, was ebenfalls Auswirkungen auf mögliche Störgeräusche hat. Die Störungen sind in der Regel nicht schlimm und beim Spiel meist nicht zu hören, aber es gibt Leute, die das stört und die nehmen dann bitte das AC Netzteil! Also, sollte eine 12V DC Netzteil schon vorhanden sein und man nimmt ein paar mögliche Einbußen in Kauf, dann muss man nicht extra ein weiteres Netzteil kaufen.

Zum Klang

Der Tomato-Blaster ist kein „Clean“-Amp á la Fender Twin & Co., sondern wegen seines leicht angerauhten, warmen Grundsound mehr etwas für die Blues- und Oldschool-Abteilung. Die Stärke der Übersteuerung lässt sich nicht nur durch den „Dirt“-Regler leicht beeinflussen, auch reagiert der Tomato-Blaster sehr gut auf den Eingangspegel, sprich man kann ihn mit dem Vol-Poti an der Gitarre gut einregeln.

Röhre

Auch wenn die Röhre im Tomato Blaster nur mit 12 V betrieben wird, so hat sie dennoch einen sehr deutlichen Einfluss auf den Klang, wie man z. B. auch mittels der oben aufgeführten Modifikationen auch gut erkennen kann. Dennoch sollte man keine großen Erwartungen in Klangänderung bedingt durch die Verwendung von Röhren anderer Hersteller stecken! Konzipiert ist der Tomato Blaster für 12AU7 / ECC82 Typen und wenn man noch eine echte 12U7 zur Hand hat, so darf diese selbstverständlich auch verwendet werden. Mit einer 12AT7 / ECC81 lässt sich der Verstärker ebenfalls betreiben, genauso wie mit einer 12AX7 / ECC83, ABER gerade bei der Letzteren kann es sein, dass der Verstärker am Ende leiser ist als mit einer 12AU7. Aber auch an dieser Stelle: ausprobieren und selbst entscheiden, was gefällt.

Bei anderen LoV Projekten oder Röhrengeräten mit Niederspannung an der Anode hat sich immer wieder gezeigt, dass die JJ Röhren mit diesen niedrigen Spannungen nicht zurechtkommen. Es kann sein, dass man ein Exemplar erwischt welches funktioniert, es kann aber auch sein, dass die Röhre nicht richtig arbeitet. Daher sollte man Experimente mit den JJ Röhren in diesem Verstärker am besten erst gar nicht anfangen. Die chinesischen und russischen Röhren hingegen arbeiten alle einwandfrei.

Alles in allem ist der Tomato-Blaster ein kleines Kraftpaket, welches nicht nur beim Nachbau viel Spaß macht, sondern auch durch einen angenehmen Sound mit Röhrentouch überzeugt.

Blaster Inside

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